ForscherInnen der University of Illinois Chicago haben ein biochemisches Merkmal von Menschen mit schweren Depressionen (Major Depression) identifiziert, das mit einem Bluttest leicht nachweisbar ist. Ein solcher Test könnte sowohl zur Diagnostik von schweren Depressionen eingesetzt werden als auch zur schnellen Prüfung, ob das verordnete Antidepressive beim Patienten wirkt oder nicht. Das sollte dann bereits in einer Woche möglich sein.
Das Enzym Adenylylcyclase spielt bei der Entstehung schwerer Depressionen eine Rolle
Die Forschungsarbeit baut auf früheren Studien auf, die bereits gezeigt haben, dass bei Menschen mit Depressionen das Enzym Adenylylcyclase niedriger ist. Adenylylcyclase entsteht als Reaktion auf Neurotransmitter wie Serotonin und Adrenalin. Sie ist bei Menschen mit schweren Depressionen weniger vorhanden, da das Zwischenprotein Gs-alpha, das es dem Neurotransmitter ermöglicht, die Adenylylcyclase zu bilden, in einer cholesterinreichen Matrix der Membran – einem Lipid Raft – festsitzt, so dass es nicht sehr gut funktioniert.
Zellulärer Biomarker kann im Bluttest nachgewiesen werden
In der neuen Studie wurde der zelluläre Biomarker für die Verlagerung von Gs alpha aus den Lipid Rafts identifiziert. Dieser Biomarker kann durch einen Bluttest nachgewiesen werden. Auf diese Weise können Depressionen nachgewiesen werden, aber auch geprüft werden, ob eine Therapie mit Antidepressiva anschlägt oder nicht.