Menschen mit psychischer Erkrankungen rauchen überdurchschnittlich oft und sterben durchschnittlich 15 bis 20 Jahre früher als andere. Rauchen wird dabei als eine der wichtigsten Todesursachen angeführt. Ob Rauchen Ursache oder Auswirkung ihrer Erkrankung ist, ist noch nicht abschließend erforscht. Die WHO hat ein Faktenblatt zu diesem Thema zusammen gestellt.
Um Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen wirklich zu helfen, bedarf es vielschichtiger Interventionen. „Psychische Störungen haben Schnittmengen mit vielen anderen Gesundheitsproblemen“, erklärt Ledia Lazeri, Regionalbeauftragte für psychische Gesundheit bei WHO/Europa. „Wenn wir eine Welt wollen, in der es eine bessere psychische Gesundheit für alle gibt, dann müssen wir an allen Fronten tätig werden. Dazu gehört auch die Bekämpfung des Tabakkonsums.“
Das Faktenblatt enthält auch Empfehlungen zu geeigneten Konzepten zur Unterstützung von Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen auf dem Weg zur Entwöhnung. Dazu gehören die Einführung von Rauchfreiheit in der Psychiatrie, Sensibilisierungskampagnen für Patienten und Gesundheitspersonal, Schulungen für Fachkräfte in der psychischen Gesundheitsversorgung und die Erhöhung der Tabakbesteuerung.
Im Faktenblatt wird ein Bündel von Interventionen präsentiert und die Notwendigkeit der Ratifizierung und vollständigen Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterstrichen, bei der keine Versorgungslücken für Raucher mit psychischen Erkrankungen bleiben.
Faktenblatt „Tobacco use and mental health“ 2021 der WHO