Wofür es sich lohnt zu leben – Liste erwachsen gewordener Kinder mit psychisch erkrankten Eltern

Wofür lohnt es sich zu leben? Diese Frage haben sich die Teilnehmerinnen der Online-Gruppe Miteinander weiterWACHSEN bei ihrem Treffen im März 2025 gestellt und ihre Ideen zusammen getragen. Markant für mich als Gruppenleitung und auch die Teilnehmenden war, dass sich die Stimmung der einzelnen TeilnehmerInnen zum Ende unseres Treffens markant verbessert hat und das, obwohl es bereits 21.30 Uhr war.

Zunächst hat sich jeder für sich Zeit genommen, eine Liste anzulegen. Anschließend fand ein anregender Austausch statt, bei dem sich untereinander ausgetauscht und die eigene Liste durch die inspirierenden Beiträge der anderen Teilnehmerinnen ergänzt wurde. Bei uns allen entstanden während des angeregeten Austauschs viele angenehme Bilder im Kopf und „Jahhh“ und „Stimmt“ und „Hmmmm“ begleiteten den Abend.

Die Wahrnehmung auf das Angenehme im Leben zu fokussieren ist essentiell

Das zeigt mir erneut, dass es bei der Unterstützung von Menschen, die in belasteten Verhältnissen aufwachsen, aufgewachsen sind oder aktuell sehr belastet sind sehr wichtig ist, die Wahrnehmung auf das Angenehme im Leben zu fokussieren. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, unangenehme Themen oder Gefühle auszublenden. Es gilt sie zu verarbeiten und ihnen etwas Angenehmes entgegen zu setzen. Daher hat es sich in meinen Online-Seminaren „Miteinander WACHSEN“ auch bewährt, zunächst mit rein stärkenden Methoden zu arbeiten, bevor wir uns den unangenehmeren Themen wie „Hilflosigkeit“ und „Suizidversuche der Eltern“ nähern.

Inspiration für diesen Abend

Als Gruppenleitung darf ich auch Vorschläge für Themenabende machen, über die die Gruppe beim Jahresauftakttreffen abstimmt. Dort wurde dieses Thema sehr wohlwollend angenommen. Inspiriert dazu hatte mich das Theaterstück „All das Schöne“, über das ich bereits in einem anderen Post vergangenes Jahr berichtet hatte. In diesem hat ein Kind eine solche Liste anlegt, um den Suizidversuchen seiner an Depressionen erkrankten Mutter für sich etwas entgegen zu setzen.

In der pädagogischen Arbeit ausprobieren?

In meiner Begleitung von Familien mit psychisch erkrankten Eltern habe ich noch keine Erfahrungen mit dem Anlegen einer solchen Liste sammeln können. Vielleicht hat jemand aus meinem Netzwerk Interesse, das einmal auszuprobieren? Ich würde mich sehr über Rückmeldungen dazu freuen.

Inhaltliche Ergänzungen zu unserer Liste ausdrücklich erbeten

Wenn du eine solche Liste anlegst für dich selbst oder in der Arbeit mit KlientInnen, würden wir uns sehr über deine Ergänzungen unserer Liste freuen. Ich glaube, im Theaterstück ist das Mädchen im Laufe ihres Lebens auf eine fünfstellige Zahl gekommen. Da ist also noch Luft nach oben. Hier ist ein Kontakt möglich.

Material & weitere Informationen

Liste „Wofür-es-sich-lohnt-zu-leben“ der Gruppe Miteinander weiterWACHSEN

Informationen zum Online-Seminar „Miteinander WACHSEN“

 

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