https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(18)32540-8/fulltextZwischen drei und 20 Prozent aller Mütter leiden um die Geburt des Kindes an einer Depression. Deren Ursachen sind weiterhin unbekannt. Der Hormonentzug nach
der Entbindung und die Belastung durch den Säugling in den ersten Monaten gelten als mögliche Auslöser.
Beidseitige Zusammenhänge zwischen perinatalen Depressionen und Autoimmunerkrankungen
Nun wurde in einer epidemiologischen Studie in Schweden markante beidseitige Zusammenhänge zwischen postpartalen Depressionen und Autoimmunerkrankungen herausgefunden. Das bedeutet, dass Frauen mit einer Autoimmunerkrankung während der Schwangerschaft und nach der Geburt häufiger an Depressionen leiden und umgekehrt Frauen mit einer Autoimmunerkrankung häufiger während der Schwangerschaft eine Depression entwickeln.
Tatsächlich litten Mütter, die während und nach der Entbindung unter einer Depression litten, zu 30 % häufiger später an einer Autoimmunerkrankung und 30% mehr Frauen, die vor der Geburt bereits eine Autoimmunerkrankung hatten, entwickelten um die Geburt eine Depression.
Entzündigungsprozesse spielen bei Depressionen eine Rolle
Dieser Zusammenhang ist insofern nicht ganz überraschend, da bereits bekannt ist, dass Entzündungsprozesse bei Major-Depressionen eine Rolle spielen. Darauf deutete bereits eine Metastudie hin. Während einer akuten Depression steigen oft die Entzündungsmarker an wie C-reaktivem Protein, Interleukin 6 und 12 und der Tumornekrosefaktor-alpha. Es deutet sogar in der neueren Forschung einiges daraufhin, dass etlichen schwere psychiatrischen Erkrankungen Autoimmunerkrankungen sind.
Praxisbezug
Wenn Entzündungsprozesse offensichtlich bei etlichen erkrankten Frauen eine Rolle spielen, sollten die oben genannten Entzündungsparameter beim Ausbruch einer perinatalen Depression unbedingt untersucht werden.
Außerdem kann eine antientzündliche, zuckerarme Ernährung zur Prävention und Behandlung einer perinatalen Depression empfohlen werden. Deren Wirksamkeit zur Behandlung von Depressionen wurde in einer Meta-Studie bestätigt. Zur Behandlung von Depressionen wird das in Australien seit 2023 sogar in den Behandlungsleitlinien empfohlen. Das gute ist, dass mit einer antientzündlichen, zuckerarmen Ernährung auch vor einem Arztbesuch begonnen werden kann. Denn oft warten in einigen Regionen Menschen sehr lange auf einen entsprechenden Arzttermin. Außerdem können Frauen mit diesem Ernährungsansatz versuchen, einer (weiteren) Autoimmunerkrankung vorzubeugen.
Studie
Quelle