In der Psychologie heute berichtet Angelika S. Friedl, was uns im Leben Untersuchungen zur Folge zufriedener macht. Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Kinder
Angeblich erhöhen Kinder die Zufriedenheit im Leben nur, wenn Eltern bei der Geburt schon älter sind (ab 34 Jahren) und bereits ein drittes Kind beeinflusst die Lebenszufriedenheit nicht mehr weiter. - Geld
Im weltweiten Durchschnitt erhöht ein Einkommen bis 76.000 Euro die persönliche Zufriedenheit. Überraschend ist, dass in Deutschland bereits ein Jahreseinkommen von 50.000 Euro reicht, um diesen Peak zu erreichen. - Zeit für erholsame Beschäftigungen
Wer glaubt, dass er mehr Erholung braucht, fühlt sich unwohl. Dagegen halten sich ausgeruhte Menschen für gesund und zufrieden. Fünf bis sechs Stunden für sich selbst über den Tag verteilt erhöhen das Wohlbefinden, mehr Stunden senken es eher. Als erholsam empfinden Menschen vor allem ein Buch lesen, spazieren gehen und für sich alleine zu sein – letzteres vermutlich, um sich auf seinen emotionalen und körperlichen Zustand zu fokussieren. - Zeit mit Freunden
Junge Erwachsene fühlen sich umso zufriedener, je mehr Zeit sie mit guten Freunden verbrachten. Sich mit Menschen an sich zu umgeben, trägt nicht zur Zufriedenheit bei. Denn je dichter Menschen in einem Gebiet lebten, das dicht besiedelt war, desto unzufriedener waren sie. Eine Ausnahme machten sehr intelligente Menschen, die die Besiedlungsdichte nicht beeinflusste. Die Gründe dafür sind unklar. - Engagement für andere
Wer sich ehrenamtlich engagiert, fühlt sich gesünder und wohler als die meisten anderen Menschen. Dabei gilt grundsätzlich, dass je häufiger Menschen anderen helfen, desto zufriedener sind sie. Dieser Effekt greift allerdings erst für Menschen ab 40 Jahren und nicht bei jüngeren.
Die Ursprünge des Glücks: Die Wissenschaft des Wohlbefindens im Laufe des Lebens
Ergänzend sei auf das Buch „Origins of Happiness: The Science of Well-Being Over the Life Course“ (Die Ursprünge des Glücks: Die Wissenschaft des Wohlbefindens im Laufe des Lebens) von den Autoren Andrew E. Clark , Sarah Flèche , Richard Layard , Nattavudh Powdthavee und George Ward von der Princton Universtität aufmerksam gemacht, das eher für politische Entscheidungsträger geschrieben ist. Die Forscher kommen zum Ergebnis, dass die entscheidenden Faktoren, die das Glück einer Person beeinflussen, ihre Beziehungen und ihre geistige und körperliche Gesundheit sind. Allerdings sind mehr Menschen aufgrund psychischer Erkrankungen in Not als aufgrund von Armut, Arbeitslosigkeit oder körperlicher Krankheit. Die Autoren untersuchen, wie die Kindheit das Glück im Erwachsenenalter beeinflusst und zeigen, dass die schulische Leistung ein weniger wichtiger Prädiktor ist als die emotionale Gesundheit und das Verhalten, das stark von Schulen, einzelnen Lehrern und Eltern geprägt wird.
Quelle
Studienquellen
Claudia Hammond: How being alone may be the key to rest. BBC News, 27.9.2016